Mich hat vor Jahren bereits eine Reise nach Norwegen fasziniert, so dass ich mich diesmal für eine ausführliche Reise ins Land der Mitternachtssonne entschied.
Und da auch die Reiseart eine ganz Besondere und Typische für dieses skandinavische Land sein sollte, wählte ich die berühmte Postschiffreederei Hurtigruten. Um auch in die kleinsten Häfen einzulaufen und das Land komplett zu bereisen, begebe ich mich nun auf einen 12 Tagestrip.
Die Air Berlin Maschine setzt nun nach einem angenehmen Non-stop-Flug mit meinen Mitreisenden in Bergen auf. Bereits im Landeanflug sehe ich die schneebedeckten Berge. Die überschaubare faszinierende Stadt schliesse ich gleich in mein Herz. Hurtigruten hat diese Air Berlin Maschine als Vollcharter, so dass die rund 80 Gäste schnell ausgecheckt haben. Wir fahren nun zum Anleger unseres Schiffes " Polarlys". Da das Schiff 480 Passagiere mitnehmen kann, werden wir viel Platz haben. Für viele ist der März wohl nicht die gefragteste Reisezeit, ich aber erhoffe mir, das grünlich schimmernde Polarlicht zu sehen.
Nach einem ersten leckeren Abendessen entschließe ich mich für einen Bummel durch Bergen. Vom Stadtberg Florien haben wir bei klarer Sicht und Sonnenuntergang einen beeindruckenden Blick über das Stadtzentrum. Mit der Drahtseilbahn wieder unten im Stadtzentrum angekommen, besuchen wir Brygge, die Hanse Niederlassung, die auf der UNESCO Liste steht. Nach einem stressigen Alltag genießen die Einwohner Bergens die Gemütlichkeit und Geselligkeit in den Kneipen und guten Restaurants. Die Altstadt füllt sich !
Wir gehen nun langsam zum Hafen und Anleger zurück und freuen uns auf die bevorstehende Reise. Wir erkunden noch am Abend unser "neues Zuhause" und stellen fest, dass das Schiff schon Kreuzfahrtcharakter hat, aber Amusement wie Casino und Theater fehlt. Stattdessen sehen wir wie viel Fracht, Post, Autos mit uns an Bord sind. Das ist ja gerade das Besondere ! Keine Ablenkung von der eigentlichen Schifffahrt und der Natur.
Der tägliche Liniendienst entlang der norwegischen Fjordküste ermöglicht den Einwohnern, dass sie von Gütern und Post auch in den entlegensten Orten nicht von der Aussenwelt abgeschnitten sind.
Ich habe schon einige Kreuzfahrten gemacht, aber hier liegt wohl der Unterschied. Neben der Mannschaft auf dem Schiff ist auch das Essen norwegisch und man merkt wie sehr Hurtigruten mit dem Land verbunden ist. Diese Verbindung hat wohl sonst auch keine Reederei.
Gleich am nächsten Morgen werden wir von viel Möwengeschrei geweckt. Neben uns liegt im Hafen von Alesund ein Fischkutter, von dem die Möwen erhoffen etwas abzubekommen. Wir bummeln durch die ruhige Stadt. Es ist Ostern und die Norweger genießen die Feiertage. Nach einem Brand im Jahre 1904, erklärt uns die Reiseleitung, werden weite Teile der Stadt zerstört und die Stadt danach im Jugendstil völlig neu aufgebaut. Das merkt man und ich verlieb mich gleich in das Zweite "Venedig des Nordens". Beim abendlichen Fischbuffet lassen wir den Tag Revue passieren und freuen uns auf weitere erlebnisreiche Tage.
Trondheim erwartet uns ebenfalls bei einladendem klaren Wetter und der Nidarosdom ruft zur Ostermontagsmesse. Der Klang der Orgel und des Chores mit tollen Stimmen versetzt uns in eine andere Welt. Das Kulturangebot der Stadt ist groß: wir merken , daß hier viele Studenten die Uni besuchen und auch hier das abendliche Ausgehviertel sehr beliebt ist. Die Innenkanäle der Stadt sind zugefroren, so daß die Boote im Eis festsitzen.
Früh am nächsten Morgen passieren wir den Polarkreis, die Grenze zum Land der Mitternachtssonne. Am Bord erscheint "Neptun" und die Passagiere werden mit Eiswasser getauft, zur Wiederaufwärmung erhalten wir einen Schnaps.
In Bodo steigen viele neue Gäste ein, dies sind Norweger, die dann nur eine Teiletappe gen Norden mitfahren: sie bleiben nur für 1- 2 Tage an Bord. Eine spannede Geschichte, die wir bis dato auf unseren Kreuzfahrten auch noch nicht hatten.
Der nächste sonnige Tag startet für uns in Tromso. Nach einem Besuch der Eismeerkathedrale besuchen wir die nördlichste Brauerei Europas und bummeln durch das kleine verträumte Örtchen mit seinen lieblichen Läden.
Auch das Erlebniszentrum zum Thema Polaria, Arktis und Antakrtis ist mit der Forschung für uns sehr beeindruckend.
Heute Nacht erhoffen wir uns das Polarlicht zu sehen ! Das grüngelbe Farbspektakel versprechen wir uns bei einer Huskyschlittenfahrt und um Mitternacht haben wir tatsächlich Glück. Was für ein Erlebnis! Die Geschwindigkeit des Hundegespanns bläst uns zwar einen kalten Wind ins Gesicht, aber das Farbschauspiel lässt uns dies vergessen.
Am Nordkap schiessen wir selbstverständlich viele Fotos, denn so schnell kommen wir nicht wieder hier hin.
Bei einem Besuch einer samischen Familie probieren wir Rentierfleisch und bekommen einen Einblick in das einfache Leben im hohen Norden.
In Kirkenes haben wir das Glück mit einem Jetski mitgenommen zu werden und dürfen sogar Einheimischen beim Königskrabbenangeln zu sehen. Auch unser Besuch im Eishotel war jede Kälte wert ! Einfach grandios !
Möchten auch Sie mal eine Abenteuerfahrt auf dem Schiff erleben, so gebe ich Ihnen sehr gerne wertvolle Tipps und buche Ihren nächsten Traumurlaub!