WARUM NACH GRÖNLAND?
Ganz einfach, weiße Giganten aus Eis, die gibt es sonst kaum noch auf unserem Planeten! Hier werden sie geboren, im Kangia-Eisfjord! Aber der Reihe nach...
EINSTIMMUNG IN KOPENHAGEN
Um nach Grönland zu gelangen, kann man gewiss auch eine mehrtägige Kreuzfahrt buchen, die auch ihren Reiz hat. Ich habe den Weg über Kopenhagen gewählt und das Ganze mit einem Kurztrip in die dänische Metropole verbunden. Dort angekommen, ging es zur Einstimmung zunächst in die ICEBAR Copenhagen. Diese Bar besteht von den Gläsern bis zum Tresen und den Sitzmöglichkeiten aus purem Eis. Damit es uns nicht zu kalt wird, erhält jeder Besucher zunächst eine Art Poncho übergestülpt. Angenähte Handschuhe schützen die Finger beim Halten des Glases aus Eis.
Die Stadt hat aber noch mehr zu bieten. Wussten Sie, dass die Stadt bereits im 11. Jahrhundert als Fischerdorf mit Handelsplatz bekannt wurde? Noch heute zeugen viele gut erhaltene alte Gebäude vom Reichtum der Stadt. Fußgängerzonen und gemütliche Plätze laden zum Shoppen und Verweilen ein. Mein Geheimtipp: der Stichkanal Nyhavn mit zahlreichen Bars und Restaurants sowie einer schmucken Häuserfront entlang des Kanals. Auch ein Abstecher zum Schloss Amalienborg sowie zur kleinen Meerjungfrau sollte nicht fehlen.
EIS, WOHIN MAN SIEHT
Am kommenden Morgen geht es weiter von Kopenhagen in Richtung Grönland. Der internationale Flughafen Kangerlussuaq empfängt uns mit blauem Himmel und lediglich sechs Grad Wärme. Man merkt, wir sind jenseits des Polarkreises.
Mit einem Allradfahrzeug geht es nun weiter zum ersten Highlight. Das bis zu drei km dicke (!) und in der Ausdehnung bis zu 2000 km lange (!) und bis zu fast 1000 km (!) breite Inlandeis ist auf der größten Insel der Welt, auf Grönland, zu finden. Etwa 40 km trennen uns von dieser gigantischen Eismasse. Die Fahrt dorthin ist wahrlich eine Offroad-Tour. Teerstraßen gibt es so gut wie kaum auf Grönland. Man fliegt oder benutzt das Schiff. Auch die Orte sind nicht durch ein Straßennetz miteinander verbunden.
Nach reichlich Schaukelei erreichen wir nach ca. zwei Stunden Fahrt das Inlandeis. Es reiht sich Gletscher an Gletscher, und man kann sich nur schwer vorstellen, dass erst 600 km weiter, an der Ostküste Grönlands, die gigantische Eisplatte endet. Die Fahrt führt zurück nach Kangerlussuaq mit einem kurzen Mittagsstopp im Restaurant Roklubben. Hier gibt es noch richtige grönländische Küche. Vom Rentier- und Moschusochsenfleisch über den besten Lachs, den ich je gegessen habe, bis hin zu Walfleisch kann man hier alles probieren. Eine besondere Delikatesse ist Mattak. Dies ist Walhaut mit einer dünnen Speckschicht, darüber träufelt man eine Art Sojasoße. Es wird von den Grönländern als Zwischenmalzeit gegessen und verbreitet nach einigen Kauversuchen einen etwas nussigen Geschmack.
EISBERGE IN DER DISCO-BUCHT
Dann geht es weiter per Propellerflugzeug in Richtung Ilulissat. Schon beim Anflug ist der riesige Eisfjord zu entdecken. Die kurze Landebahn von nur 800 m lässt unseren Flieger schon früh in die Bremsen gehen, aber die Piloten kennen ihr Handwerk dort ausgesprochen gut.
Vom herrlich gelegenen Hotel Arctic hat man einen atemberaubenden Blick auf die Disco-Bucht und die dort bereits im Wasser dümpelnden Eisberge. Der Ort Ilulissat selbst ist zwar klein, jedoch gibt es von Einkaufsmöglichkeiten bis zum Krankenhaus und einer Kirche alles, was zum alltäglichen Leben gehört. Ein Wanderweg führt vom Ort zum verlassenen Ort Sermermiut, der 400 Jahre lang von Inuit bewohnt wurde. Weiter entlang den hölzernen Stegen führt der Wanderweg zum Aussichtspunkt am nördlichen Ende des Kangia-Eisfjords. Beeindruckt von der Größe, hat man einen fantastischen Blick auf das 11 km entfernte südliche Ufer. Den Weg hinüber versperren zusammengeschobene Eisberge und Schollen. Der Versuch allein wäre lebensgefährlich, da die Eisberge permanent in Bewegung sind und auch Stücke abbrechen können. Das nennt man "kalben".
WO DIE EISBERGE KOPFSTEHEN
Am Abend folgt dann das Highlight schlechthin: eine Bootsfahrt von Ilulissat entlang der Eisberge am Kangia-Eisfjord in der Abendsonne. Beeindruckende Eisberge in allen Formen und Höhen ziehen an uns vorüber. Manche haben einen Schliff und man meint, fast Figuren darin erkennen zu können. Andere sind so glatt geformt, dass es wie ein Deckel aussieht.
Da die Eisberge mit der Zeit Ihre Stabilität durch Schmelze verlieren, können diese sich auch komplett umdrehen. Dabei kommt der unter Wasser liegende Teil des Eisbergs nach oben. Hierdurch entsteht die glatt geschliffene Form. Man sollte sich keinesfalls zu nahe an die Berge heranwagen, schon ein winziges Abbruchstück hat so manche Fischerboote zum Kentern gebracht. Große Brocken verursachen mitunter gigantische Wellen, die für eine Art Minitsunami sorgen können. Deshalb sollte man sich auch am Ufer in dieser Gegend immer in respektvoller Entfernung zum Wasser aufhalten.
Bei unserer Rückkehr ins Hotel Arctic steht die Sonne noch immer am Himmel, obwohl es bereits 21 Uhr ist. Hier oben geht die Sonne für zwei Monate im Sommer gar nicht unter. Selbst um Mitternacht herrschen Lichtverhältnisse wie bei uns an einem frühen Sommerabend.
Morgen heißt es schon wieder Abschied nehmen aus Ilulissat und vom eisbedeckten Grönland. Wie lange noch wird es möglich sein, die gigantischen Eisberge am Kangiafjord und eine der fantastischsten Landschaften dieser Welt zu erleben?
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