Céad míle fáilte!
Hunderttausendmal heißt Sie die grüne Insel Willkommen! Irland lockt mit seinen traumhaften Landschaften, wahnsinnig netten Einwohnern mit einem leicht fragwürdigen Humor und zauberhaften kleinen Städtchen, in denen sich immer der richtige Pub finden lässt.
Wir starten unsere Reise mit einem Flug von Stuttgart via Frankfurt nach Dublin. Obwohl die Nachbarinsel Großbritannien für viel Regen bekannt ist, wird man in der Hauptstadt Irlands auch im September noch mit Palmen und strahlendem Sonnenschein begrüßt. Nach Annahme unseres Mietwagens geht es auf die Halbinsel Howth, auf dem sich unser erstes Bed & Breakfast befindet. Bekannt ist Howth hauptsächlich für seinen frischen Fisch, den man am besten direkt in einem der Restaurants am Hafen genießt. Empfehlen kann ich hier auf jeden Fall „The Bloody Stream“ in dem es hervorragende Fish and Chips gibt, täglich fangfrisch zubereitet.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf Richtung Südwesten. Auf dem Weg Richtung Cork legen wir einen Zwischenstopp bei Newbridge Silverware ein. Direkt über der Ladenfläche des Besteckherstellers befindet sich das Museum of Style Icons, eine etwas absurde Ansammlung von Kleidungsstücken, die einmal im Besitz von berühmten Persönlichkeiten waren. Große Namen wie Olivia Newton John, die Beatles und sogar Princess Diana sind hier vertreten!
Auf unserer Weiterfahrt Richtung Cork County machen wir noch einen Stopp am Rock of Cashel. Auf einem Felsen thront hier die Ruine einer Kathedrale mit angrenzendem Friedhof. Erstmals geschichtlich erwähnt wurde die Steinburg auf dem Felsen bereits im 4. Jahrhundert. Nicht nur das Gebäude an sich, sondern auch die Aussicht auf das umliegende grüne Land sind einen Besuch wert. Unsere Nacht verbringen wir im kleinen Örtchen Kinsale. Abseits der Massen ist es hier sehr ländlich und ruhig, der perfekte Abschluss nach einer langen Autofahrt.
Tag 3 beginnt für uns mit leichtem Nebel. Für heute steht der Ring of Beara auf dem Programm. Bekannt ist Ihnen vermutlich der „große Bruder“, die Küstenstraße Ring of Kerry. Im Gegensatz dazu ist die Beara-Halbinsel touristisch gesehen etwas ruhiger, allerdings nicht weniger schön! Wir beginnen die Rundfahrt auf einer holprigen und einspurigen Straße, die uns zum Uragh Stone Circle mitten im Gleninchaquin Park bringt. Umgeben von hunderten Schafen führt ein kleiner Weg zum Steinkreis und man wird mit einem traumhaften Blick auf die umliegende Landschaft belohnt. Doch lange Zeit zum Ausruhen bleibt uns nicht, denn die Strecke um die Halbinsel ist lang. Entlang steiler Felsküsten fahren wir bis zum Örtchen Eyeries. Im örtlichen Tante-Emma-Laden besorgen wir uns ein Sandwich und fahren mit dem Auto direkt an den Strand, um unsere Mittagspause zu verbringen.
Nachdem Hunger und Durst gestillt sind machen wir und auf zum letzten Teil unserer Reise um die Beara-Halbinsel auf. Über den Caha Pass, durch Steintore hindurch geht es auf zu unserem letzten Stopp: Molly Gallivan’s. Gestärkt mit Kaffee und Kuchen machen wir uns auf zu unserer nächsten Unterkunft in Killarney.
Der vierte Tag unserer Reise führt uns endlich auf den weltberühmten Ring of Kerry. Killarney ist als Ausgangspunkt für die Fahrt perfekt und die Küstenstraße führt der Steilküste entlang einmal um die komplette Halbinsel. Zwischendurch lassen sich verschiedene historische Sehenswürdigkeiten, Strände und auch nette Ortschaften finden, die zu einem leichten Lunch in der schönen Meeresbrise einladen. Die Möglichkeiten den Ring of Kerry zu bereisen sind fast unendlich und sehr individuell gestaltbar. Mein größtes Highlight sind aber definitiv die Kerry Cliffs. Die Steilküste befindet sich auf privatem Gelände und kostet etwas Eintritt, man wird aber mit einer wirklich traumhaften Aussicht belohnt. Wer Lust auf ein kleines Abenteuer hat kann dann noch die vorgelagerte Insel Skellig Michael mit dem Boot besuchen, hier wurden Teile der neuen Star Wars Filme gedreht und mit etwas Glück sehen Sie sogar einen Papageientaucher in freier Wildbahn!
Voll im Zeichen von Landschaft und Natur steht unser fünfter Tag der Rundreise, den wir ganz dem Killarney National Park widmen. Da Irland nicht für seine großen Berge bekannt ist lässt sich der Park wunderbar auch von Anfängern zu Fuß erkunden. Der erste Punkt, den wir mit dem Auto anfahren ist allerdings der Ladie’s View. Bereits im 19. Jahrhundert genossen hier die Hofdamen von Königin Victoria die Aussicht auf die wunderschöne Landschaft, weshalb der legendäre Aussichtspunkt auch nach ihnen benannt wurde. Genießen Sie die unberührte Landschaft für einen Moment bevor es weitergeht!
Den Rest des Parks können Sie mit kleinen Wanderungen erkunden. Ein guter Ausgangspunkt hierfür sind die Muckross House & Gardens. Der Parkplatz ist kostenlos, relativ lange geöffnet und der ideale Ausgangspunkt für kleine oder größere Wanderungen. Der Torc Wasserfall ist aber beispielsweise auch mit der Pferdekutsche erreichbar. Ausklingen lassen wir den Abend mit einem gemütlichen Pubbesuch im schönen Städtchen Killarney.
Weiter geht es für uns am sechsten Tag der Rundreise Richtung Limerick. Auf dem Weg umfahren wir auf dem Slea Head Drive die berühmte Dingle-Halbinsel.
Interessant sind hier erst einmal die Straßenschilder, die sich plötzlich doch etwas schwerer lesen lassen. Der Legende nach wurde auf Dingle das Gälische erfunden. Die alte Sprache wird auch heute noch viel von den Einwohnern gesprochen und so sind auch Straßenschilder, Ortsnamen und Ähnliches in regulärem Englisch und natürlich Gälisch geschrieben. Außerdem ist die Halbinsel gerade zu übersät von frühgeschichtlichen Denkmälern. Auch hier lohnt sich die Fahrt schon allein wegen der Landschaft, aber machen Sie doch auch einen kleinen Halt zum Beispiel am Gallarus Oratory und damit einen Sprung zurück in die Zeit oder besuchen Sie den Dunmore Head, den westlichsten Punkt ganz Irlands! Angekommen in Limerick genießen wir noch ein wenig das bunte abendliche Treiben in der Stadt bevor wir uns am nächsten Tag in Richtung Galway aufmachen.
Frühmorgens an Tag 7 geht es für uns weiter Richtung Norden. Unterwegs bietet sich ein Stopp an den Cliffs of Moher an, welche beeindruckend aus dem Meer ragen. Das neu erbaute Visitors Centre gibt Einblick in die lokale Flora und Fauna und vielleicht sehen Sie auch hier wieder einen der kleinen Papageientaucher, die sich um die Felsen tummeln. Die Fahrt geht von hier aus weiter nach Galway, einer relativ kleinen Stadt im Westen Irlands. Besungen von vielen berühmten Künstlern wie Ed Sheeran wurde das Städtchen vor allem auch durch den Film P.S. Ich Liebe Dich mit Gerard Butler und Hilary Swank bekannt. Besuchen Sie hier auf jeden Fall die zahlreichen Pubs am Abend! Da Galway heute hauptsächlich eine Studentenstadt ist findet man hier fast immer etwas Trubel und freundliche Leute.
Mit dem 8. Tag unserer Rundreise beginnt auch wieder die Fahrt Richtung Dublin. Einmal quer über die Insel führt unsere Route uns heute, wobei wir die Fahrt etwa in der Mitte bei der Tullamore Dew Distillery unterbrechen. Die Whiskey Manufaktur ist relativ klein und bietet dennoch einen interessanten Einblick in die Herstellung des Getränks – natürlich inklusive Tasting am Ende!
Anschließend geht es weiter Richtung Dublin, wo wir in den frühen Abendstunden ankommen und unser Nachtquartier beziehen.
Obwohl wir bereits wieder am Anfang unserer Reise angekommen sind, ist noch lange nichts zu Ende! Dublin bietet an Tag 9 einen wunderbaren Ausgangspunkt für einen Besuch des Boyne Valley. Der historische Osten Irlands blickt auf etwa 5.000 Jahre Geschichte zurück und hatte bereits in der Vergangenheit viele verschiedene Besucher wie alte heidnische Anführer, Hochkönige, frühchristliche Mönche oder auch Wikinger.
Mit am beeindruckendsten sind vermutlich die UNESCO-Welterbestette Brú na Bóinne, wo sich Europas größte Sammlung megalithischer Kunst befindet. Durch modernste Technik können Sie sich hier zum Beispiel das atemberaubende Lichtschauspiel im Ganggrab Newgrange ansehen, das eigentlich nur zur Wintersonnenwende stattfindet. Über dem ganzen Tal liegt ein leicht mysthisches Gefühl und so schauen wir uns nach den Bauten aus der Steinzeit noch die Ruinen der Mellifont Abbey aus dem 12. Jahrhundert sowie die der Klosteranlage Monasterboice an, auf der einige der ältesten Grabsteine Irlands zu finden sind! Gegen Abend kehren wir dann zurück nach Dublin, um uns für unseren letzten vollen Tag auf der Insel zu wappnen.
Der 10. Tag unserer Reise führt uns nun endlich in die berühmte Innenstadt Dublins. Da wir den Mietwagen hier nicht mehr benötigen und die Fahrt zum Flughafen auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich ist geben wir morgens unseren Mietwagen in der Stadt ab und machen uns ab da wieder zu Fuß auf den Weg. Erster Stopp ist das Guinness Storehouse, das höchste Gebäude Dublins! Unweit der eigentlichen Brauerei gelegen bekommt man hier einen tollen Einblick in die Herstellung des berühmten Schwarzbiers und kann im obersten Stockwerk ein Pint mit Aussicht genießen. Weiter geht es mit dem Trinity College. Der Schriftstellet Oscar Wilde war seinerzeit bereits auf dem Campus unterwegs, heute zieht die Universität Touristen hauptsächlich wegen ihrer Bibliothek an. Hier befindet sich das Book of Kells, das berühmteste mittelalterliche Manuskript der Welt. Abends besuchen wir auf jeden Fall auch noch den berühmtesten Pub der Stadt – The Temple Bar.
Nach 10 Tagen voller verschiedenster Eindrücke heißt es nun leider goodbye Ireland, until next time!