Wie würde es sich anfühlen, im vermeintlich glücklichsten Land der Welt zu sein? Warum berichten so viele Menschen, dass sie völlig verändert von ihrer Reise aus Bhutan zurückgekehrt sind? Erwarte ich mir zu viel von diesem Land?
Mit diesen Gedanken lande ich in Paro, ein spektakulärer Flug entlang der 8000er des Himalayas erfüllt mich noch, als ich in einem Flughafengebäude stehe, das einem Stadtpalast voller Kunstgemälde gleicht und mit nichts an einen Flughafen erinnert. Die Beamten bei der Einreise freuen sich über unseren Besuch und heißen unsere kleine Reisegruppe herzlich willkommen.
Im ersten Hotel in Thimpu werden wir von einem Mönch gesegnet und erhalten unser erstes ebenfalls gesegnetes Armbändchen, das während der Reise und darüber hinaus Schutz und Kraft verleihen wird. Für das Abendessen werden wir in traditionelle Kiras gekleidet.
Die Tracht in Bhutan prägt die Stadtbilder. Frauen tragen Kiras, Männer Ghos, manches Mal auch modisch neu interpretiert.
Die Tage in Bhutan sind oftmals von langen Busfahrten geprägt, klingt erst einmal anstrengend und langweilig. Nicht so in Bhutan, denn wir fahren durch bezaubernde und teilweise spektakuläre Landschaften, die Berge des Himalaya im Hintergrund. Auf der Fahrt nach Gangtey überqueren wir erstmals den 3.116m hohen Dochula-Pass und sind tief beeindruckt von den 108 Chorten, die dort oben auf uns warten. Wir sehen die ersten Klöster, bunte Gebetsfahnen am Wegesrand oder Ansammlungen von weißen Gebetsfahnen in der Landschaft und erfahren, dass für jeden Verstorbenen 108 weiße Gebetsfahnen aufgestellt werden.
Der Verkehr läuft gemächlich und rücksichtsvoll in Bhutan, die Höchstgeschwindigkeit im ganzen Land beträgt 50kmh, es gibt keine einzige Verkehrsampel und nur eine einzige Kreuzung in Thimpu, an der ein Polizist den Verkehr kunstvoll regelt.
Vielleicht ist es gerade diese Ruhe und Gelassenheit, die mich schon in den ersten Tagen in den Bann zieht. Die Menschen, denen wir begegnen, nehmen sich Zeit für uns. Sie sind an uns ehrlich interessiert, sind offen für all unsere Fragen und laden uns auf eine Tasse Tee vor dem Kaminfeuer ein. Keinerlei Hektik, egal wie viele unvorhergesehene Aktivitäten noch in unser dichtes Tagesprogramm eingefügt werden.
Auf unserer Reise machen wir Station in Thimpu, Gangtey, Punakha und Paro. Neben den touristischen Sehenswürdigkeiten besuchen wir viele Hotels. Von einfachen Homestays bis zu absoluten Luxushotels mit Pool-Villen ist alles dabei. Doch möchte ich hier nicht näher auf unser Routing oder bestimmte Highlights eingehen, denn das Außergewöhnliche an Bhutan ist die Reise nach Innen.
Die Menschen in Bhutan sind fest verwurzelt im Buddhismus, es ist gelebte Religion. Wir sind tief beeindruckt von den vielen Klöstern, seinen Mönchen und Klosterschülern. Eines Abends findet eigens für uns eine 30minütige buddhistische Zeremonie statt. Die Gebete werden von fünf Mönchen vorgetragen oder sollte ich besser vorgesungen sagen? Instrumentale Stücke unterbrechen den meditativen Gesang, Butterkerzen werden entzündet. Es fühlt sich so magisch an.
Wenn ich von vielen Klöstern spreche, dann muss doch eines davon hervorgehoben werden, Tigers Nest in Paro. In einer Höhe von 3120m schmiegt sich das 1692 erbaute Kloster an die Felswand. Wie viele andere Pilger jeden Alters überwinden auch wir die ca. 600 Höhenmeter auf einem gut befestigten, mit über 700 Stufen versehenen Weg. Erschöpft und ehrfürchtig erreichen wir nach einer fast meditativen Wanderung das am meisten verehrte und heiligste buddhistische Koster Bhutans. Unbeschreibliche Gefühle übermannen mich.
Und wenn ich an meine Reise zurückdenke, dann sind neben dem Tigers Nest auch die Bilder des Festivals auf dem Dochula Pass mehr als präsent.
Im ganzen Land finden verschiedenste Festivals statt. Wir sind so aufgeregt, bei einem dabei sein zu dürfen. Immer am 13. Dezember findet am Dochula Pass das Druk Wangyel Tshechu statt. Tausende Menschen sitzen um einen Hügel herum und bestaunen die Tänze und Gesänge. Wieder beeindruckt uns die Ruhe und Gelassenheit der Zuschauer. Selbst als sich die Königin-Mutter mit dem Premierminister in die Menge begibt, bleiben alle entspannt. Auch mit uns wechselt sie ein paar Worte und hat eine Bitte an uns:
„Tragt die guten Eindrücke, die Ihr aus Bhutan mitnehmt, hinaus in die Welt!“
Das mache ich sehr gerne!
Denn - meine hohen Erwartungen wurde um ein vielfaches übertroffen und ich bin dankbar und glücklich, diese tiefen Erlebnisse in mir tragen zu dürfen.
Wenn auch Sie das „Land des Glücks“ erleben möchten, dann kontaktieren Sie mich gerne. Ich freue mich auf Sie!