Hafenstadt Danzig
Ein Juwel an der Ostsee
Obwohl Polen als direkter Nachbar Deutschlands eine wichtige Rolle spielt, war ich noch nie in diesem Land. Es sollte für mich nicht länger unbekannt bleiben. 
Ich habe in diesem Jahr schon viele deutsche Hansestädte kennengelernt, deshalb sollte zu meinem ersten Anlauf in Polen eine weitere Hansestadt zählen: ich entscheide mich für Danzig. 
In Gdingen kommen wir also mit dem Kreuzfahrtschiff an und fahren nun mit vielen Einheimischen per Bahn die halbe Stunde von Gdingen nach Danzig. Da ich der polnischen Sprache nicht mächtig bin und auch keine polnischen Zloty zuvor gewechselt hatte, mache ich mir Gedanken ob es ein Problem sein wird, ein Ticket für die Bahnfahrt am Schalter in Gdingen zu lösen. Binnen fünf Minuten halte ich unsere Fahrkarten Dank Kreditkarte in der Hand und freue mich über den günstigen Preis. 
 
Mit der Ankunft am Hauptbahnhof sind wir direkt fußläufig zur Innenstadt. Wir schlendern gleich auf der Langgasse mit dem wohl schönsten Haus , was ich in den letzten Jahren gesehen habe: dem Dom Uphanga. Unglaublich, wie beeindruckend und wenn man denkt, daß nach dem zweiten Weltkrieg hier alles zerstört wurde und von den neuen Bürgern in gemeinsamer Arbeit alles wieder liebevoll errichtet wurde, staune ich noch mehr. 
Der "Lange Markt" ist wohl das Herzstück der Stadt, hier bewundere ich ein schönes Haus neben dem anderen, alle sind reich verziert und mit tollen Stuckarbeiten individuell restauriert. Ich kann mir gut vorstellen, daß Danzig einst eine der reichsten Städte Europas war und viele reiche Bürger hier wohnten. Einige Häusschen sind mit Figuren, Köpfen und Ornamenten verziert , die mit Blattgold noch mehr aufgewertet werden. Das hatte ich mir unter Danzig nicht vorgestellt. Toll!
Die Geschäfte sind genauso indviduell und klein, bei uns würde man sagen kleine " Tante Emma Läden". In vielen der Geschäfte wird den Touristen Bernstein offeriert. Mich fasziniert , in wie vielen verschiedenen Tönungen , dieser fossile Harz angeboten wird: von weiß bis dunkelbraun, von milchig bis durchsichtig.
Wir pausieren nun vor dem Neptunbrunnen und lassen viele Nationen an Touristen einfach an uns vorbeiziehen. Die Wasserspritzer des Brunnens geben uns eine leichte Abkühlung, denn mit jeder Windboe, kommt eine willkommene leichte Erfrischung. Vom Rathaus ertönt eine Trompete, die von einem Herren in Regionstypischer Tracht , imposant und gekonnt gespielt wird. Ich fühle mich in ein anderes Jahrhundert versetzt. Zudem werden hier auf dem Jahrmarkt die Bonbons noch per Hand gefertigt und die süssliche heisse Masse duftet durch die ganze Stadt.
Uns zieht es nun die "Lange Straße" entlang und wir gelangen zum "Grünen Tor". In einem der vier Durchgänge spielt ein Dudelsackspieler und es hallt in den offenen Hallen des Tores. Wow, was für ein Erlebnis !  
Die wohl bekannteste und beliebteste Flaniermeile Danzigs ist auch heute wieder gut besucht von Touristen. Entlang des Mottlau-Ufers befinden sich viele einladende Cafes und gute Restaurants. Wir kommen in den Genuß der Einfahrt eines Piratenschiffes, welches seine Ausflugsfahrten anbietet. Schon von weitem entdecke ich das wohl bekannteste Wahrzeichen Danzigs: den Krantor. Ich kann mir gut vorstellen, wie hier früher enorme Lasten mit Hilfe des Lastenzuges bewegt wurden.
Auf dem Rückweg entdecken wir noch eine Spezialität, die wohl als Mitbringsel ganz typisch für Danzig ist: das Danziger Goldwasser. Mein Geschmack trifft dieser Anisschnaps mit Koriander, Kardamon und Kümmel aber nicht. Mich schüttelt es schon als ich an dem kleinen Gläschen riechen darf.
Der Tag in Danzig hat mir sehr gut gefallen. Der Ausflug im Rahmen unserer Kreuzfahrt hat uns einmal in die Stadt hinenschnuppern lassen.
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Alexa Franzen
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