Schon bei Ankunft am frühen Morgen in Windhoek ist eines klar: Namibia ist anders. Wir starten direkt mit einer Stadtrundfahrt in Windhoek. Im Herzen der Hauptstadt erwarten uns viele Sehenswürdigkeiten in einem kleinen Umkreis: die evangelische-lutherische Christuskirche, der Palast mit Parlamentsgarten und den historischen Bahnhof. Wir hatten Glück, denn der ROVOS RAIL Zug nahm an diesem Tag neue Gäste auf und wir durften diesen Traditionszug besichtigen. Wir waren uns einig: hier ist die Zeit stehen geblieben. Diese ersten Eindrücke lassen wir beim ersten typischen Mittagessen im Joe´s Beer House erst mal sacken. Frisch gestärkt geht es weiter zur ONJALA LODGE, ein zaunloser Naturpark mit 23 Zimmern und ca 1 Std (50KM) nördlich vom Flughafen gelegen. Im offenen Geländewagen unternehmen wir unsere erste Safari und entdecken gleich Giraffen, Kudus, Wildschweine und Hasen. Den spektakulären Sonnenuntergang mit Sundowner gibt es inklusive.
Als kleiner Tipp am Rande. Diese 3 Getränke sollten Sie in Namibia probieren:
1.Rock-Shanty: Namibisches Erfrischungsgetränk
- Gin Tonic mit exquisitem NamibGin
- Windhoek Lager, das namibische leichte Bier
Nach dem Frühstück verlassen wir Onjala und fahren nach Südwesten in Richtung der NAMIB-WÜSTE. Mittags speisen wir in Conny ´s Restaurant. Das komplette Essen wird in einem Glas/Blechkasten, nur durch Sonnenkraft, gekocht. Ein Traum! Danach zelebriert der namibisch-deutsche Gastgeber Günter seinen afrikanischen Kaffee. Wohl gestärkt geht es weiter zur NAMIB DESERT LODGE und wir beobachten, dass stündlich die Aussentemperatur um 5 Grad steigt. Die Lodge liegt nördlich von SESRIEM auf einer der schönsten Farmen Namibias und am Rande einer rot leuchtenden Dünenlandschaft. Sie wird für die nächsten 2 Nächte unsere Bleibe sein. Die frühe Ankunft am Nachmittag ermöglicht einigen von unserer Gruppe eine Jeepfahrt durch die beeindruckende Umgebung im Naturschutzgebiet der Lodge zu unternehmen. Die märchenhaften afrikanischen Sonnenuntergänge sind hier besonders eindrucksvoll, die Lichtverhältnisse, das Farbenspiel der roten Erde und die Fotomotive geradezu paradiesisch. Die heutige Fahrstrecke von knapp 400KM und einer Fahrzeit von etwa 5 Stunden liessen wir durch unsere fantastischen Eindrücke hinter uns. Im Restaurant der Lodge, dessen gemütliche Terrasse mit Blick auf die riesigen Felsen der versteinerten Dünen liegt, liessen wir den Abend ausklingen.
Am frühen Morgen brechen wir auf zu den gigantischen Sanddünen bei SOSSUSVLEI. Sie gehören zum Unesco-Weltnaturerbe. Wir spazieren durch die Dünenwelt und versuchen die bis zu 350m hohen Sandberge zu erklimmen. Am Fusse dieser unfassbaren Sanderhebung erstreckt sich die DEAD VLEI. Ein Salzbodenkessel mit bizarren toten Bäumen. Bevor wir den Dünenpark verlassen, erforschen wir zu Fuss noch einen kleinen Teil des SESRIEM-CANYON. Zurück in der Lodge lassen wir den Tag ausklingen. Die heutige Fahrstrecke umfasste etwa 250KM mit einer Fahrzeit von 4,5 Std und Temperaturen bis zu 42 Grad.
Am Folgemorgen fahren wir eine genussvolle Stunde durch die Dünen, dann durchqueren wir den NAMIB-NAUKLUFT-NATIONALPARK. Ein absoluter Szenenwechsel der Natur. Wir erreichen die Atlantikküste. Der erste Zielpunkt ist die Hafenstadt WALVIS BAY. Die dortige Lagune ist ein wahres Vogelparadies. Weiterfahrt nach SWAKOPMUND, die wohl deutscheste Stadt Namibias. Das Stadtbild ist durch zahlreiche Kolonialbauten, deutschen Strassennamen und bekannten Begriffen wie „Altes Amtsgericht“ bekannt. Viele Einheimische sprechen deutsch. Deutschland mitten im südlichen Afrika! Unser Stadtspaziergang endet an der alten Landungsbrücke im Restaurant „The Tug“.
Fleischesser kommen in Namibia voll auf ihre Kosten, denn Fleisch dominiert die Speisekarte auf den Privatfarmen, den Lodges und den Restaurants. Sehr oft werden Kudu, Springbock, Oryx und Strauss angeboten. Fisch eigentlich nur an der Küste und hier vor allen Dingen Austern. In kaum einem anderen Land sind die Austern so frisch und lecker wie in Swakopmund und Umgebung.
Nördlich des Stadtkerns von Swakopmund übernachten wir im SEA BREEZE GUESTHOUSE. Edelsteine wie Jade, Aquamarine und Granat waren die Namensgeber für die Zimmer, die harmonisch in der Farbe des jeweiligen Steines eingerichtet sind.
Wohl gestärkt mit einem Frühstück unternehmen wir am Vormittag eine Katamaranfahrt in der Bucht von Walvis Bay, zu einer grossen Robbenkolonie am PELICAN POINT. Wir beobachten Delphine, Robben und Pelikane aus nächster Nähe. Der Abschluss dieser Bootstour krönt ein Snack mit frischen Atlantikaustern und leckeren Häppchen.
Die Highlights der Reise folgen Schlag auf Schlag. Noch auf der Fahrt vom Meer ins Landesinnere versuchen wir die Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten, als wir auch schon das ERONGO-GEBIRGE erreichen, welches von uns bestaunt werden möchte. Die Gästefarm ETENDERO, ein Ort der Ruhe und Weite, liegt nordwestlich von OMARURU und unsere heutige Schlafstätte. Zu Fuss und mit Taschenlampen ausgerüstet laufen wir von der Farm auf den nahegelegenen Hügel um den schillernden Sonnenuntergang beim Sundowner zu geniessen. Nach einem vorzüglichen Abendessen mit leckeren Salaten und Kudufleisch erzählt uns der Gastgeber Horst am Lagerfeuer seine Geschichten. Müde und dennoch sehr zufrieden legen wir uns in die hübsch afrikanisch eingerichteten Zimmer. Schliesslich umfasste die Tagesetappe ca 350KM mit einer Fahrzeit von etwa 5,5 Std.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Namibia die geringste Bevölkerungsdichte der Erde hat und ein ideales Reiseland ist, sowohl für begleitete Gruppenreisen wie auch Selbstfahrer. Die Strassen sind sehr gut ausgeschildert, auch wenn es mehrheitlich Schotterstrassen sind und somit ein vorankommen etwas länger dauert.
Der Folgetag heisst für uns: auf in den ETOSHA-NATIONALPARK. Der Park ist der wohl bekannteste Nationalpark Namibias und erwartet uns für eine Nacht. Das ETOSHA VILLAGE liegt direkt am gleichnamigen Park, vor dem ANDERSSON TOR bei OKAUKUEJO. Die komfortablen Bungalows, mit grossen Fensterfronten für Tierbeobachtungen, sind im Stil eines afrikanischen Dorfes angeordnet und das mitten im Busch. Nach einer kleinen Ankunftspause geht es gleich weiter mit einer Pirschfahrt. Unser Guide erzählt uns viel zu den Tieren, Vögeln und den Besonderheiten des Parks. Das heutige Highlight : Katzen! Ein paar Löwen verstecken sich im Schatten und gähnen uns nur gelangweilt entgegen, während wir ganz aus dem Häuschen sind. Vor Sonnenuntergang muss jeder den Nationalpark verlassen, so auch wir.
Am nächsten Morgen heisst es erneut Etosha. Diesmal erkunden wir den östlichen Teil des Parks, sowie die schimmernde Salzpfanne aus der Ferne. Wir steuern diverse Wasserlöcher an und beobachten Springböcke, Zebras, Oryxantilopen und Giraffen, bevor wir uns am Nachmittag auf den Weg zum GÄSTEHAUS SEIDERAP aufmachen. Seiderap ist eine kleine, liebevoll geführte Unterkunft. Eine Besonderheit ist der riesige, wunderbar grüne Garten mit eigenem Gemüse- und Salatanbau. Von der Poolterrasse geniesst man einen Rundumblick auf die OTAVI-BERGE. Die zurückgelegte Strecke umfasste etwa 350KM mit einer Fahrzeit von knapp 5 Stunden.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf unsere letzte längere Fahrstrecke von 450KM, zurück ins zentrale namibische Hochland von Windhoek zur OKAPUKA SAFARI LODGE. Sie liegt harmonisch in die Landschaft eingebettet. Die geräumigen Bungalows sind rustikal, dennoch gemütlich eingerichtet. Im offenen Restaurant geniessen wir noch einmal die angenehme Atmosphäre und den weiten Blick in die Umgebung.
Direkt vor der Haustüre gehen wir vor Sonnenaufgang noch einmal auf Safari. Im offenen Geländewagen erleben wir wie der Tag erwacht und mit ihm die grossen und kleinen Bewohner der afrikanischen Dornbuschsavanne. Wir haben Glück und auch die Geduld u.a. Breitmaulnashörner mit ihrem Nachwuchs zu erspähen. Überglücklich geniessen wir in freier Natur unser mitgebrachtes Frühstück mit heissem Kaffee. Der Tag ist ja noch jung und somit besuchen wir noch die Fraueninitiative PENDUKA in KATUTURA, einem Vorort von Windhoek. Wir schauen wie die Frauen Stoffe bemalen, Tischdecken und Bettüberwürfe entstehen. Es bleibt auch noch Zeit das bunte Treiben im NAMIBIA CRAFT CENTER zu erleben. Letzte afrikanische Einkäufe können noch getätigt werden bevor es heisst: Abschied nehmen von Namibia und dieser unglaublichen eindrucksvollen Reise!