Bei einer einwöchigen Reise entlang der Süd- und Westküste konnte ich mich selbst von der einmaligen Schönheit der Insel überzeugen.
Die Reise startet ganz klassisch in Reykjavik. Die nördlichste Hauptstadt der Welt ist Heimat für mehr als zwei Drittel aller Einwohner Islands und perfekt zu Fuß zu erkunden. Ich schlendere durch die bunten Gassen mit vielen Street Art Kunstwerken hinunter zur Konzerthalle Harpa. Danach geht es am Wasser entlang zur berühmten Skulptur Sun Voyager. Von dort aus kommt man nach einem kurzen Spaziergang den Hügel hinauf zum Herzen der Stadt – die Hallgrimmskirkja. Vom 72m hohen Turm der Kirche hat man einen sagenhaften Blick über die gesamte Stadt. Der Hafen ist kulturelles Zentrum der Stadt. Hier gibt es viele Museen und auch tolle Restaurants. Am Abend kann man hier gut essen und dabei den Blick auf die erleuchtete Stadt genießen.
Am nächsten Tag geht es direkt weiter. Mit dem Mietwagen fahre ich aus der Stadt, hinaus in die endlosen Weiten Islands. Schon die Autofahrt ist atemberaubend. Mein erstes Ziel entlang des „Golden Circle“ ist der Thingvellier Nationalpark. Von einer Aussichtsplattform hat man einen tollen Blick auf den Nationalpark und die beeindruckende Natur. Hier erkennt man besonders gut, die zwei Kontinentalplatten, die jedes Jahr weiter auseinander driften. Eine tiefe Schlucht hat sich bereits gebildet, durch die man auch hindurch laufen oder überqueren kann. Besonders bekannt im Thingvellier ist die unter Wasser liegende Silfra-Schlucht. Hier kann man nämlich sogar zwischen den Kontinentalplatten hindurch tauchen. Weiter führt mich die Reise zum Strokur – dem großen Geysir. Er schießt alle 5-10 Minuten eine hohe Wasserfontäne in die Luft. Ein wirklich unglaubliches Naturphänomen. Doch der Strokur ist nicht der einzige Geysir in dieser Gegend. Überall auf dem Gelände brodelt und dampft es aus der Erde. Und den Schwefelgeruch nimmt man auch schon aus weiter Entfernung wahr.
Das nächste Highlight des Golden Circle ist der Gullfoss, der goldene Wasserfall. In zwei Stufen stürzt er eine tiefe Schlucht hinunter. Von verschiedenen Aussichtspunkten kann man die tosenden Wassermassen bestaunen. Entlang der Südwestküste besuche ich noch einige weitere beeindruckende Wasserfälle. Der berühmte Skogafoss ist 60 Meter breit und stürzt 25 Meter in die Tiefe. Der Seljalandsfoss ist dafür bekannt, dass man ihn nicht nur von vorne betrachten kann, sondern auch hinter ihm hindurchgehen kann.
Weiter im Süden warten viele andere Highlights, wie das Flugzeugwrack am Strand von Solheimasandur, der schwarze Sandstrand Reynisfjara mit den vorgelagerten Felsformationen Reynisdrangar und das süße Örtchen Vik í Myrdal. Es ist der südlichste Ort Islands und beliebter Übernachtungsort auf der Ringstraße. Von hier aus führt meine nächste Tagesetappe zum Skaftafell Nationalpark. Hier befindet sich der Svartifoss, ein zauberhafter Wasserfall, den man nach einer kleinen Wanderung erreicht, die sich wirklich lohnt. Denn dieser Ort sieht aus, wie aus einer anderen Welt, wie das Wasser zwischen den symmetrischen Basaltsäulen herunterströmt.
Der Skaftafell-Park ist Teil des großen Vatnajökull-Nationalparks. Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Europas und ich habe eine Tour gebucht, um diesen zu besteigen. Von Oktober bis März gibt es Gletscher-Wanderungen inklusive Eishöhlen-Touren – meine absolute Empfehlung! Es ist ein einmaliges Erlebnis zwischen meterdicken, blauschimmernden Eiswänden zu stehen. Magisch.
Die Wanderung auf den Gletscher ist super anstrengend. Mit den Spikes, die man an seine Wanderschuhe anbringt, muss man richtig ins Eis stampfen, um nicht wieder vom Berg zu rutschen. Doch der Ausblick und das Erlebnis sind es definitiv wert.
Mein östlichstes Ziel der Reise, bevor es wieder zurück geht, ist die Gletscherlagune Jökulsarlon. Sie grenzt an den Vatnajökull und auf dem Wasser treiben imposante Eisberge. Durch einen kleinen Wasserlauf ist die Lagune mit dem atlantischen Ozean verbunden. Dort werden immer wieder große Eisbrocken hinausgeschwemmt und an den vorgelagerten schwarzen Lavastrand wieder angespült. So entstand im Laufe der Zeit ein weiteres einzigartiges Naturphänomen – der Diamond Beach. Wie kleine Diamanten reihen sich Eisbrocken in verschiedenen Größen am Strand. Vor allem zum Sonnenuntergang, wenn sich der Himmel rosa färbt spiegelt sich das Licht besonders schön in den Eiskristallen.
Auf meiner Reise besuche ich außerdem noch die Snaefellsnes – Halbinsel im Westen. „Island in Miniatur“ wird diese Region auch genannt, denn hier gibt es alles, was Island eben ausmacht. Ein Vulkan, einzigartige Berglandschaften, Wasserfälle, aber auch flache Weiten und Wasserläufe. Der bekannteste Spot ist mit Sicherheit der Kirkjufellfoss (Foss = Wasserfall) mit dem dahinterliegenden Kirkufell (Fell = Berg) – eines der meistfotografierten Fotomotive in ganz Island.
Außerdem reite ich auf einem echten Islandpferd im Tölt, eine Gangart für die diese Rasse berühmt ist, durch die Lavalandschaft in Westisland und besuche danach das Touristenziel schlechthin – die blaue Lagune (Blue Lagoon). Ein absolutes Highlight der Reise und der perfekte Abschluss für meine Zeit in Island.