Dieses Mal ist es nicht die Ferne, die ruft. Es ist das Mittelmeer und das aktuell fünftgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt: Die Costa Smeralda!
Bis zu 6500 Passagiere genießen das mit sauberem Flüssigerdgas sanft über die Wellen gleitende kleine Dorf. Bei uns sind aktuell nur 1700 Passagiere an Bord. Nur eine Handvoll mehr als Besatzungsmitglieder. Auf der Reise nach uns werden es 3800 Passagiere sein. Dies ist aber Corona bedingt das Maximum.
Wegen Corona gibt es natürlich einiges zu beachten. Der Check in kann nur online erfolgen. Hier müssen u.a. Fragen zum Gesundheitszustand beantwortet werden. Dies ist zwar teilweise mühsam und zeitaufwändig, aber dafür wartet dann eine schöne Urlaubswoche auf mich.
Die Boardingzeiten sind gestaffelt. Wir „dürfen“ bereits 5 Stunden vor Abfahrt in Savona sein. Gott sei Dank haben wir eine Übernachtung auf dem Hinweg eingelegt. Mit den Staus rund um Mailand wären wir sonst sicher nicht rechtzeitig angekommen.
Das Einchecken geht reibungslos. Vor Ort werden Schnelltests für alle durchgeführt (für Gäste aus Ländern mit höherer Inzidenz als Italien PCR-Tests mit vier Stunden Wartezeit). Wir sind schon kurz nach 13 Uhr an Bord und testen gleich die Costa App auf Herz und Nieren. Auf den Tischen in den Restaurants und Bars warten QR-Codes auf uns. Kurz gescannt und schon weiß man, welche Köstlichkeiten einem erwarten. Aber keine Bange, wer kein Smartphone hat, bekommt auf Wunsch natürlich alles auf Papier.
Ansonsten gelten die üblichen Sicherheitsregeln wie Maskenpflicht und Abstandhalten. In den Restaurants und Bars sind die Laufwege super beschildert. Man kann eigentlich niemanden zu Nahe kommen. Generell ist das Costa Hygiene Konzept sehr zu loben. Es wird konsequent umgesetzt und die Einhaltung überwacht. Einmal am Tag erfolgt noch eine Körpertemperaturmessung und nach der Hälfte der Reise ein erneuter Schnelltest.
Auf Landgängen, welche nur im Rahmen eines Costa Ausflugs möglich sind, darf man sich nicht von der Gruppe absondern und bei Rückkehr auf das Schiff wird erneut die Temperatur gemessen. Sicher, dies alles mag den einen oder anderen stören. Mir gibt es aber ein starkes Sicherheitsgefühl und vor allem einen lang herbeigesehnten Tapetenwechsel :-)
Wir dürfen dann auch schon pünktlich um 14 Uhr in unsere 16 Quadratmeter große Balkonkabine. Diese ist schön eingerichtet und bietet ausreichend Stauraum für unsere Kleidung. Der Balkon wird natürlich während der Reise ausgiebig genutzt. Besonders herrlich sind die Abende, wenn der Mond scheint und man durch das sanfte Meeresrauschen schon auf dem Balkon ins Reich der Träume geschickt wird.
Das Schiff hat 19 Decks, ebenso viele Bars, 11 Restaurants (teilweise Aufpreispflichtig). Beim Frühstück und Mittagessen ist freie Restaurant- und Platzwahl. Abends hat man immer dasselbe Restaurant, denselben Tisch und eine feste Tischzeit. Aktuell ist es nicht gestattet, mit Gästen aus anderen Kabinen zusammen an einem Tisch zu sitzen (außer, es wurde gemeinsam gebucht). Das Essen schmeckt uns sehr gut. Es ist überwiegend Mittelmeer typisch mit viel Pasta, Fisch und leckeren Desserts. Wir bremsen uns zwar, aber zuhause wird die Waage dennoch das klassische Kreuzfahrt Kilo anzeigen…
Auf der Reise schauen wir abends überwiegend die Spiele der Fussball EM. Gemütlich draußen, im Heckbereich in der sich über 3 Decks erstreckenden Piazza di Spagna sitzen, den Sonnenuntergang genießen, einen kühlen Drink in der Hand und die herrliche Mittelmeerluft am Platz „ungefiltert“ atmen…was will man mehr? Eigentlich nur, dass nicht immer die „Falschen“ gewinnen. Aber dies ist der einzige Wunsch, den mir Costa verwehrt…
An den spielfreien Tagen sehen wir die fulminanten Shows. Diese werden mindestens zweimal am Tag aufgeführt. Unbedingt ansehen! Es lohnt sich!
Die Angebote auf dem Schiff sínd natürlich sehr groß. Ein Fitnessraum wartet, ebenso ein Kinderclub, der Innenpool, das Spa und vieles, vieles mehr. Highlights sind u.a. das CoDe. Dies ist das einzige Museum an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, welches sich mit Made-in Italy Produkten beschäftigt. Ebenso empfehlenswert sind die Themen-Bars wie die Aperol-Spritz Bar, die Martini Bar, Nutella Bar. Unser Lieblingsplatz ist im Trastevere das Amarillo. Auf stylischen Möbeln genießen wir himmlisches italienisches Eis, leckere Schokolade, Kaffee und Pralinen.
In diesem Zusammenhang noch ein Tipp: Unbedingt für den Costa Club anmelden. Mit der Costa Club Card gibt es auf einige zuzahlungspflichtige Leistungen einen Rabatt bis zu 50%. Unser Parkplatz im Hafen hat z.B. deshalb für eine Woche „nur“ 45,50 Euro statt 91 Euro gekostet.
Für Getränke und andere Leistungen an Bord werden immer 15% Trinkgeld berechnet. Daher empfehle ich, sich die angebotenen und im Voraus buchbaren Getränkepakete genau anzuschauen und zu buchen. Die Getränkepreise sind zwar human, aber im Laufe eines Tages…
An Deck gibt es für ein Kreuzfahrtschiff ungewöhnlich viele überdachte Plätze. Hier liege ich besonders gerne auf Deck 18 auf den Fatboys. Einen herrlicher Panoramablick hat man von Deck 19. Mit 65 Meter über der Wasserlinie ist dies der höchste Punkt für Passagiere. Wem das nicht Nervenkitzel genug ist: Dies wird vom Glasboden auf Deck 18 noch getoppt!
Nach acht ruhigen Tagen und Stopps in Rom, Neapel, Messina, Cagliari, nochmals Rom und La Spezia heißt es dann in Savona leider schon wieder Abschied von unserem liebgewordenen schwimmenden Zuhause nehmen. Schön war es und arrivederci!