Bilder von Schönheit und Harmonie prägen den Süden von Indien. Dort, wo der Pfeffer wächst und die Götter auf Reisen gehen, kann man dem Zauber des Landes erliegen. Ganz selbstverständlich nehmen Verkehrsteilnehmer auf den Schnellstraßen Rücksicht auf Autos, Ochsenkarren, Fußgänger und Kühe. Grandiose Landschaften, Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu scheint und immer wieder freundliche Gesichter machen den besonderen Reiz dieser Reise aus.
Südindien wird begrenzt durch das Arabische Meer, den Indischen Ozean und den Golf von Bengalen. Portugiesen, Franzosen und die Briten hinterließen ihre Spuren in diesem Gebiet. Überall finden sich Einflüsse der Kolonialmächte, trotzdem haben alte Sprachen, teilweise jahrtausendalte Traditionen und Kulturen überlebt.
Während unserer Rundreise besuchten wir die Bundesstaaten Karnataka und Goa. Nachfolgend möchte ich Ihnen einige Highlights unserer Route aufführen.
Mysore ist Karnatakas zweitgrößte Stadt und hat sich eine gelassene Atmosphäre bewahrt. Die Straßen wirken breiter und aufgeräumter. Durch den märchenhaft schönen Maharadscha-Palast Amba Vilas, dem größten Palast Südindiens, reißt uns die Stadt vollends in ihren Bann. Wir ließen uns durch die Gassen des Devaraja Fruit & Vegetable Marktes treiben. Neben frischen Obst und Gemüse werden hier Blumen in jeglicher Farbe und Form verkauft. Große Körbe voller bunter Blüten, Männer, die Blumenketten knüpften und Marktschreier, die ihre Waren anpriesen, als gäbe es kein Morgen. Eine faszinierende Atmosphäre.
Sravanabelagola - ein kleiner Ort, der durch eine heilige Stätte zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte in Indien zählt. Was das Taj Mahal für Nordindien ist, ist die großartige Statue des Gomateshwara von Shravanabelgola für Südindien. Die kolossale 18m hohe Monolith-Statue der nackten männlichen Figur, ist die höchste, frei stehende Skulptur Indiens. Ca. 600 ungleiche Stufen führen hinauf auf den Berg.
Besonders gefallen hat unserer Reisegruppe der Chennakesava Tempel in Belur. Die Götter, Nymphen und Dämonen sind so lebendig aus dem Speckstein gemeißelt, dass sie vor uns im Licht der untergehenden Sonne zu tanzen schienen.
Hampi liegt am Südufer des Flusses Tungabhadra. Die Ruinen der Königsstadt Hampi liegen zwischen gigantischen Felshügeln und erstrecken sich über 26 Quadratkilometern. Unser Marco Polo Scout führte uns durch die beeindruckenden Tempelanlagen und erzählte uns spannende Informationen zu einer längst vergangen Zeit.
Durch eine gefällige Landschaft mit Reisfeldern, Palmen, Betelnuss- und Betelblattplantagen führte unsere Fahrt weiter bis zu einem Dorf. Dort fuhren wir mit Ochsenkarren zu einem Treffen mit den Einheimischen. Endlich konnten wir uns direkt mit Ihnen austauschen und mehr von Ihrem Leben erfahren.
Goa – Indiens kleinster Bundesstaat
Mitten unter Einheimischen nehmen wir Platz in einem Zug und fahren durchs Alltagsleben von Hampi nach Goa. Zwischen Wasserfällen und unbeschreiblich schöner Natur bahnen wir uns unseren Weg.
Schon seit den 60ern ist Goa ein Traumziel, nicht nur für Hippies.Wir besichtigten Old Goa, ein kleines Stückchen Portugal in Indien. Besonders die zwei imposanten Kirchen, tragen zu dem westlichen Ambiente bei. Auch das Beachlife kommt in Goa nicht zu kurz. Im Bikini und der Badehose findet jeder ein Plätzchen am Strand für sich.
 
Mit Goa endete unsere Reise durch den Süden von Indien. Wir sind begeistert von der Farbenpracht, den Tempeln und Märkten, den Menschen und der Musik.
Wir erlebten eine Reise in ein zauberhaftes Land mit wunderschönen Landschaften; eine Fahrt, auf der man nicht zu schnell fahren durfte, denn die Straßen mit den Menschen und Tieren gaben das Tempo vor und ein Land mit einem genialen Marco Polo Scout.
Ich empfehle jedem Indien-Interessierten, sich vor der Reise ausgiebig mit dem Land auseinander zu setzen. Denn Indien hat sehr schöne Seiten, aber auch viele andere, von denen man wissen sollte.
 
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"Wer einmal nicht nur mit den Augen, sondern mit der Seele in Indien gewesen ist, dem bleibt es ein Heimwehland" – Hermann Hesse