Hätten Sie auch mal wieder Lust die Wanderstiefel zu schnüren ? Es muss aber nicht gleich eine ganze Wanderwoche sein ? Wie wäre es dann einmal mit einer Wandertour im Mittelrheintal ?
Aber seien Sie gewarnt, eine Wanderung auf dem Rheinsteig ist durchaus anspruchsvoll und kein Spaziergang. Wer jedoch eine gewisse Kondition vorzuweisen hat, kommt voll auf seine Kosten und wird mit atemberaubenden Ausblicken auf die Kulturlandschaft und die vielen Burgen des Mittelrheintals belohnt.
Der Rheinsteig ist einer der bekanntesten und schönsten Fernwanderwege Deutschlands. Er verläuft rechtsrheinisch zwischen Bonn und Wiesbaden. Ambitionierte können auf Ihm rund 320 Kilometer zurücklegen. Unter anderem verläuft er durch das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal (das ist der Abschnitt zwischen Koblenz und Rüdesheim). Die Königsetappe – so sagt man - ist die von St. Goarshausen und Kaub. Also habe ich mir im Mai 2016 genau diese Etappe vorgenommen.
Die Wanderung beginnt am Bahnhof von St. Goarshausen gleich mit einem steilen Aufstieg auf den Patersberg, schön schattig auf schmalen Pfaden durch den Wald. Oben angekommen wartet der „Dreiburgenblick“ und belohnt mich mit einem Panoramablick auf die drei Burgen Katz, Maus und Rheinfels. Der Abstieg durch die Weinberge ist steil und endet wieder in St. Goarshausen. Von dort aus geht es wieder steil bergan, vorbei an Burg Katz, zum Besucherzentrum Lorelei. Hier findet der Wanderer diverse Einkehrmöglichkeiten und spektakuläre Aussichten über das Rheintal. Der sagenumwobene Loreleifelsen, 125 Meter hoch über dem Rhein gelegen ist allerdings ein Besuchermagnet, alleine ist man hier selten. Auf der anderen Seite geben einem die Menschenmassen das gute Gefühl schon richtig etwas geschafft zu haben, denn schließlich kommen die meisten mit dem Auto hier hinauf.
Ich war dann doch ganz froh, weiter zu wandern und den Rummel hinter mir zu lassen. Die folgende Strecke ist sehr abwechslungsreich. Mal geht es auf Fahrwegen durch Weinberge, mal wandert man auf schmalen Pfaden durch den Wald oder durch Felder und Wiesen. Immer wieder wird man mit grandiosen Ausblicken auf den Rhein, die vorbeiziehenden Schiffe und die auf dem gegenüberliegenden Rheinufer liegenden Ortschaften verwöhnt.
Es folgt das Urbachtal in das man auf schmalem Weg hinabsteigt nur um gleich wieder auf der anderen Seite auf breitem Fahrweg wieder hoch zu steigen. Das anspruchsvollste Stück sind dann die Rosssteine, wo der Weg über Fels geführt wird. An dieser Stelle ist der Rheinsteig mit Stahlseilen gesichert. Belohnt wird man für die Kraxelei wieder mit einem atemberaubenden Ausblick. Man passiert das Dörfchen Dörscheid bevor der lange Abstieg durch terrassierte Weinberge in das Städtchen Kaub folgt. Immer wieder fällt der Blick auf die malerisch im Rhein liegende Zollfeste Pfalzgrafenstein.
Als ich am Bahnhof Kaub erschöpft in den Zug zurück nach St. Goarshausen steige, liegen 21 extrem abwechslungsreiche Wanderkilometer hinter mir.
Übernachtet habe ich übrigens auf der anderen Rheinseite in St. Goar im Weinhotel Landsknecht, das etwa 3 km außerhalb des Ortes direkt am Rhein liegt. Die Besitzerfamlie Lorenz führt außer dem Hotel noch ein Weingut in Boppard. Es liegt also auf der Hand, dass hier zur hervorragenden Küche auch der ein oder andere edle Tropfen serviert wird.
Gästen mit höheren Ansprüchen empfehle ich das Hotel Schloß Rheinfels, ebenfalls in St. Goar.
Hier können Sie sich nach Ihrer Wanderung im Spa verwöhnen lassen oder im edlen Restaurant einkehren.
Wenn ich Ihr Interesse an einem Kurztrip ins Mittelrheintal wecken konnte berate ich SIe gern hier bei uns im Reisebüro.