Toronto empfängt uns mit herrlichem Sonnenschein und knapp 20 Grad. Das hatten wir Mitte Oktober gar nicht erwartet, aber dieses Jahr ist der Herbst an der Ostküste Kanadas sehr mild und der erste Frost lässt noch auf sich warten. Das perfekte Wetter also um die Stadt und die nahegelegenen Niagara Fälle zu erkunden.
Stadtspaziergang
Wir machen uns zu Fuß auf den Weg, denn Toronto ist eine Stadt, die man wunderbar „erlaufen“ kann. Von unserem Hotel am zentral gelegenen Dundas Square, der mich mit seinen überdimensionalen Leuchtreklamen an den New Yorker Times Square erinnert, schlendern wir die Yonge Street entlang. Die Straße ist eine der Hauptachsen der Stadt und verändert von Süd nach Nord ihr Gesicht. Hier moderne Wolkenkratzer und schicke Läden und Restaurants, dort Altbauten und Vintage Shops. Wir finden es spannend, wie abwechslungsreich Toronto ist, denn jedes Stadtviertel ist anders geprägt.
Meine Lieblingsplätze
Der CN Tower, das Wahrzeichen der Stadt, und die Waterfront am Ufer des Ontariosees sind in meinen Augen keine architektonischen Highlights. Dafür waren wir umso begeisterter vom Distillery District und dem Universitätsviertel. Im Distillery Historic District wurden die alten Industriegebäude einer Schnapsbrennerei renoviert und umgestaltet und beherbergen jetzt Kunsthandwerks- und Trödelläden, hippe Restaurants und Werkstätten. Stellen Sie sich das Gelände vor wie die Kulturbrauerei in Berlin. Im Universitätsviertel finden sich wunderschöne Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, die sich rund um den Queen's Park gruppieren. Sehr schön anzusehen und eine kleine Oase in der Hektik der Stadt.
Toronto Islands
Leider gibt es wenig Parks in der Stadt; uns fehlte das „Grün“. Wem es genauso geht, für den habe ich einen Tipp: Toronto Islands! Ab auf die Fähre und in wenigen Minuten sind sie im schönsten Naherholungsgebiet, das ich je in einer Großstadt gesehen habe. Ein riesiges Areal miteinander verbundener Inseln mit großzügige Parklandschaften, breiten Stränden, Wäldern und tollen Spazierwegen direkt am Ufer des Ontariosees. Ein wirklich zauberhafter Ort. Halten Sie Ihre Kamera bereit, denn von hier haben Sie einen tollen Blick auf die Skyline Torontos!
Niagara Fälle
An einem strahlend schönen Herbsttag machen wir uns auf den Weg zum Naturwunder Niagara Fälle, nur ca. 2 Stunden Zugfahrt von Toronto entfernt. Wir waren positiv überrascht, dass für den Besuch der Wasserfälle kein Eintritt erhoben wird. Extrakosten werden nur für die einzelnen Attraktionen fällig – zum Teil eine wirklich lohnenswerte Investition. Die tollste Erfahrung war Journey Behind the Falls: Mit einem Fahrstuhl fuhren wir zum Fuß der Fälle und standen auf einer Plattform direkt neben den herabrauschenden Wassermassen. Wahnsinn! Natürlich wird man nass, aber das gehört dazu und ist eigentlich sehr spaßig. Die kostenfreien Capes halten einiges ab; ziehen Sie wasserfeste Schuhe an oder schlüpfen Sie in Flip Flops. Ein Tunnel führt direkt hinter die Wasserfälle und offene Löcher in der Tunnelwand offenbaren die gewaltige Kraft des Wassers.
Ein weiteres Highlight ist selbstverständlich die obligatorische Bootsfahrt mit Hornblower Cruises, direkt rein in die tosenden Wassermassen. Wir haben auch den White Water Walk ausprobiert, ein idyllischer Spazierweg auf einem Holzsteg direkt am Ufer des wilden Niagara Rivers. Wer ein wenig Action mag, dem empfehle ich Niagara's Fury (4D-Erlebnis) oder Zipline to the Falls. Je nachdem, welche Attraktionen Sie interessieren, lohnt sich der sog. „Adventure Pass“- ich berate Sie gern.
Ihre Susanne Schackert